Austausch statt Isolation!

Diphtherie im Bundesasylzentrum

Was bei der Medienberichterstattung zum Krankheitsausbruch im Bundesasylzentrum einmal mehr auffällt: nur das Staatssekretariat für Migration SEM kommt darin zu Wort.

Am 2. August wurden im Bundesasylzentrum in Bern mehrere Fälle der ansteckenden Krankheit Diphtherie bestätigt. Rund 180 Personen wurden darauf unter Quarantäne gestellt – über die Hälfte davon waren unbegleitete Minderjährige. Zudem wurde in der gesamten Unterkunft eine Maskenpflicht verhängt, alle Bewohner*innen geimpft (Medienmitteilung BAG) und teilweise eine Antibiotika-Prophylaxe durchgeführt.

Seither ist es an verschiedenen Standorten zu weitern Ansteckungen gekommen.

Was bei der Medienberichterstattung zu den Krankheitsausbrüchen einmal mehr auffällt: zusätzlich zu medizinischen Fachepersonen kommt nur das Staatssekretariat für Migration SEM kommt darin zu Wort – wie beispielsweise hier:

«Wir testen im grossen Stil alle Leute und bieten natürlich auch Impfungen an», sagt SEM-Sprecher Samuel Wyss zu SRF. Die positiv getesteten Personen befänden sich in Isolation. «Es ist keine Impfskepsis vorhanden. Den Menschen ist bewusst, dass Diphtherie eine schlimme, tödliche Krankheit sein kann.» (SRF, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 02.08.2022)

Soweit der offizielle Behördendiskurs. Aber wie geht es jeweils den Bewohner*innen und den Mitarbeitenden? Wie so oft ist dies sehr schwierig abzuschätzen.