Oui aux échanges, non à l’isolement!

Bern – Ziegler-Freiwillige

«Es ist eindrücklich, wie viele Menschen sich in kürzester Zeit mit minimen formellen Strukturen organisierten und innerhalb von Wochen eine Vielzahl von Angeboten auf die Beine stellen können.»

Welche Aktivitäten führen Sie durch?
Der Verein Ziegler-Freiwillige zählt ungefähr 120 Mitglieder und versteht sich als Bindeglied zwischen der Bevölkerung rund um das ehemalige Zieglerspital und geflüchteten Menschen. Der Verein unterstützt die ungefähr 70 Freiwilligen in ihrer Eigeninitiative und koordiniert die Aktivitäten.
Der treff.Ziegler ist drei Mal pro Woche 4 Stunden offen und dient als Begegnungscafé zwischen Asylsuchenden, Quartierbevölkerung und Freiwilligen. Wir freuen uns auf eine bunte Mischung von Gästen. Er wurde eröffnet, da wir Freiwilligen keinen Zugang zum Bundesasylzentrum haben. Im Treffpunkt finden während und ausserhalb der Öffnungszeiten weitere Aktivitäten statt, u.a. Deutschkurse, Kreativateliers, Yoga-Bewegung-Tanzveranstaltungen, Weihnachtskekse backen, Ostereier färben, Treffen von Migrantengruppen etc.

Wie organisieren Sie sich?
Wir führen die Website www.ziegler-frewillige.ch mit Ankündigung von Veranstaltungen; für die Suche von Freiwilligen haben wir zusätzlich einen Facebook-Auftritt. Die verschiedenen Freiwilligengruppen haben Koordinator*innen, die sich regelmässig treffen. Wir stehen im guten Austausch mit den Leitungen des Bundesasylzentrums. Zwischendurch werden Weiterbildungen für die Freiwilligen angeboten.

Wie finanzieren Sie Ihre Aktivitäten?
Wir dürfen auf die Spenden einiger Kirchgemeinden, den Erlösen vom Café, Begegnungsfesten und auf Mitglieder- und Gönnerbeiträge zählen. Die Miete der Räumlichkeiten übernimmt das Staatssekretariat für Migration SEM.

Wie hat Ihr Engagement begonnen?
Anfang 2016 haben wir die Freiwilligenaktivitäten mit den Asylsuchenden des kantonalen Durchganszentrums Renferhaus begonnen und im November 2016 den treff.Ziegler eröffnet.

Welches waren Ihre bisherigen positiven und negativen Erfahrungen im zivilgesellschaftlichen Engagement?
Mit dem Engagement entstehen vielfältige Kontakte, welche über die Freiwilligenarbeit hinaus weiter wirken. Die Asylsuchenden lernen schneller Deutsch und sind nicht isoliert. Zudem wirkt das Engagement auch vernetzend zwischen den Quartierbewohner*innen. Viele Nachbar*innen lernten sich erst durch die Freiwilligenarbeit kennen. Hilfreich ist die gute Zusammenarbeit mit der Zentrumsleitung und dem Staatssekretariat für Migration SEM, welche unser Engagement begrüssen und fördern und die Asylsuchenden animieren, unsere Angebote zu nutzen. Sie sind auch offen sind für unsere Anregungen.
Negative Erfahrungen haben wir keine gemacht. Es zeigt sich allerdings klar, dass anfänglich die Freiwilligenarbeit mit den Asylsuchenden von Bundesasylzentren schwieriger zu etablieren war, da wir dort keinen Zugang haben und somit nur via Flyer und durch Zentrumsmitarbeitende auf unsere Angebote aufmerksam machen können. Der Zugang in das Zentrum ist für uns kein Thema mehr. Wir sind freier in unseren Aktivitäten, wenn wir uns nicht an die Hausordnung des Zentrums halten müssen.

Kontakt & weitere Informationen
www.ziegler-freiwillige.ch